Klettersteige?! Das ist doch gar nix für dich. Diese Worte waren die Reaktion auf den Plan auf Klettersteigen durch die Brenta zu ziehen.
Doch auf Klettersteigen durch die Dolomiten zu streifen, war wirklich großartig. Überhaupt hat auf dieser Fahrt so ziemlich alles geklappt. Staufreie Anreise, gar nicht so viel Schnee im Spätsommer. Wenige Menschen unterwegs. Tolles Essen auf den Hütten und wahnsinnig faszinierende Landschaft.Die Klettersteige in der Brenta machen ihrem Namen alle Ehre. Sie ziehen sich auf Bändern durch das Gebirge und geben einem immer wieder den Blick frei auf eine atemberaubende Kulissen mit Felstürmen und Tiefblick. Manchmal sieht man auch gar nix und ins umgeben vom berüchtigten Brentanebel, der einen die Tiefe nur erahnen lässt.
Wir sind auf unsere Tour an der Bergstation der Groste-Bahn gestartet. Am Vortag hat es einen viertel Meter geschneit, daher sind wir im Nebel und Schnee über einen Bergpfad zur Tucketthütte gewandert und haben den Beninisteig fürs erste links liegen lassen.
Am nächsten Tag sah die Welt schon etwas anders aus, der SOSAT-Steig brachte uns weiter zur nächsten Station. Beeindruckend, dass man von unten einen Weg nicht mal erahnt, und dann doch auf sehr breiten Bändern durch die Flanken laufen kann.
Beim Rifugio Alimonta haben wir unsere Mittagspause eingelegt und sind dann weiter über den Sentiero Bocchetta Centrale zum Rifugio Pedrotti. Dieser Klettersteig war ein richtiges Highlight. Man mäandert auf tollen Bändern um das Felsmassiv herum und es kommen immer wieder Felstürme ins Blickfeld.
Tags drauf ging es dann über mehrere Steige, Geltscher und Scharten hinüber zum Rifugio 12 Apostoli und nachmittags ansteigend durch ein Geröllbecken zur Bocchetta del Due Denti und auf der anderen Seite über eine Leiternserie zur Apostolihütte, die sich einem mit ihrem roten Dach schon am Vormittag bei der Gletscherüberquerung gezeigt hat. Über der Hütte locken anziehende Wände auf den Alpinisten. Von der Hüttenterrase haben wir das Hämmern beim Bau der Abseilstände gehört.
Der Abschluss unserer Tour war eine Kombination auf der Via del Orsi, Spelliniklettersteig mit seinen überhängenden Leitern und dann dem Sentiero Alte. Er ist der höchste Part der Serie und man läuft wieder über Bänder und Leitern entlang der Kette.
Danach ging es dann über einen kleinen Steig zurück ins Tal, der einen auch schnell vom Trubel an der Seilbahn weg in ein Seitental gebracht hat.