Kanu-Tour: ein Abenteuer auf der Pegniz

Es war ein Samstagmorgen, als wir uns voller Vorfreude am
Lederersteg in Nürnberg trafen. Die Pegnitz sollte an diesem Tag zum Schauplatz eines
unvergesslichen Abenteuers werden. Der Weg führte uns von Nürnberg nach Fürth-Vach, und bereits beim Transport der Kanus und Kanadier ahnten wir, dass dieser Tag einiges an Teamgeist und Muskelkraft erfordern würde.

Mit vereinten Kräften manövrierten wir die schweren Boote an das Ufer und schoben sie ins Wasser. Nach den ersten schweißtreibenden Minuten waren wir bereit, uns in die Strömung der Pegnitz zu stürzen. Doch unser Abenteuer begann holprig: Kaum hatten wir uns von der Startlinie abgestoßen, zeigte sich, dass unser Kanadier ein kleiner Dickkopf war. Navigationsschwierigkeiten ließen uns prompt in die erste Stromschnelle treiben, und bevor wir uns versahen, kenterten wir unter großem Gelächter. Zum Glück war unsere gesamte Ausrüstung gut verzurrt, sodass wir nur mit nassen Klamotten und breitem Grinsen ans Ufer paddelten, das Boot entleerten und weiterfuhren.

Nach dem kleinen Abenteuer zu Beginn fanden wir langsam unseren Rhythmus. Dank der geduldigen Anleitung von Ole, dem erfahrensten „KanuMariechen“ unserer Truppe, paddelten wir bald im gleichmäßigen Takt. Doch jede neue Stromschnelle brachte erneut einen Adrenalinschub und sorgte für herzhaftes Lachen – besonders dann, wenn wir mal wieder die Böschung genauer als nötig ins Visier nahmen.

Doch die größte Herausforderung des Tages stand uns noch bevor: Die Bootsrutsche an der  Fuchslochwelle. Ein schmaler Eingang, halb versperrt von einem umgestürzten Baum, der weit ins  Wasser ragte, machte uns allen mächtig Eindruck. Wir beobachteten gespannt, wie der erste  Kanadier mehrere Anläufe benötigte, um das Boot sicher in die Rutsche zu manövrieren. Immer  dabei: Ole, der geduldig half und beruhigend auf das Team im Boot einwirkte.

Dann waren wir an der Reihe. Mit klopfendem Herzen und Oles unerschütterlicher Unterstützung  wagten wir uns an die Aufgabe. Die Strömung machte es uns schwer, und mehr als einmal gerieten  wir gefährlich nah an die Fuchslochwelle – sehr zum Unmut der Surfer, die mit bangen Blicken die  Szenerie beobachteten. Doch während wir am liebsten in Panik geraten wären, behielt Ole einen  kühlen Kopf. Mit präzisen Anweisungen dirigierte er uns schließlich durch den schmalen Eingang,  und endlich – nach drei Versuchen – glitten wir wie auf einem magischen Teppich durch die  Bootsrutsche.

Nach diesem Nervenkitzel verlief der restliche Abschnitt unserer Tour fast reibungslos. Weitere  Stromschnellen, die uns zuvor noch Angst gemacht hatten, meisterten wir jetzt mit Leichtigkeit umd  großem Vergnügen. Das Gestrüpp an der Böschung betrachteten wir nur noch aus sicherer  Entfernung.

Eine kurze Pause am Ufer nahe der Wolfsgrubermühle kam wie gerufen, um Kräfte zu sammeln  und neue Energie zu tanken. Nach einem stärkenden Snack und einem kräftigen Schluck aus der  Wasserflasche, hoben wir die Boote über Land an der Rückseite des Wehrs zurück ins Wasser.

Pünktlich zum Beginn des ersten Nieselregens aus dem plötzlich grauen Himmel, erreichten wir  glücklich und stolz unser Ziel in Fürth-Vach. Mit letzten Kräften schleppten wir die Boote aus dem  Wasser, über die Wiese und schließlich zurück auf den Anhänger. Müde, aber sehr zufrieden,  verabschiedeten wir uns von den Kanus und traten den Heimweg an. Es war ein Tag voller Herausforderungen, Teamgeist und vor allem viel Lachen – ein Tag, den die „KanuMariechen“  sicher nicht so schnell vergessen werden.