Hüttenwochenende Anhalter Hütte

Ende Juni verbrachten 12 Bergmariechen ein Hüttenwochenende auf der Anhalter Hütte (2.040 m) in den Lechtaler Alpen. Am Freitagnachmittag traten wir bei strahlendem Sonnenschein den Aufstieg an. Obwohl dieser mit ca. 1,5 h recht kurz war, brachte uns die Sonne am bisher wärmsten Tag des Jahres ordentlich ins Schwitzen und wir waren froh, als wir an der Hütte ankamen.

Nach dem herzlichen Empfang durch das Hütten-Team und dem Beziehen der schönen, erst 2021 renovierten Räumlichkeiten war eine Abkühlung dringend notwendig. Während die einen von uns den Sprung in den kleinen Bergsee direkt neben der Hütte wagten, genossen die anderen bei kühlen Getränken auf der Terrasse das Bergpanorama. Ein Genuss war auch das Abendessen: Ein sehr leckeres, liebevoll dekoriertes 3-Gänge-Menü mit ordentlichen Portionen und optionalem Nachschlag. Da musste definitiv keiner hungrig ins Bett gehen.

Auch am Samstagmorgen erwarteten uns Sonnenschein und beste Kletter- und Wanderbedingungen. Drei von uns machten sich auf den Weg zum falschen Kogel (2.388 m), um dort eine Mehrseillänge zu klettern. Der Rest wanderte in die andere Richtung zur Namloser Wetterspitze (2.553 m).

Beim Wandern über Wiesen, eine etwas ausgesetztere Passage auf dem Bergrücken und Geröll wurde zur Motivation der Mitwanderer einige Male ironisch bis inbrünstig Mark Forster angestimmt. Beim Gipfelkreuz gönnten wir uns eine ausgedehnte Mittagspause und ein Bad in der Sonne, bevor wir den Rückweg antraten. Zurück an der Hütte, erwarteten wir gespannt die Rückkehr der Kletterer. Ein paar Stück Kuchen auf der Terrasse später trafen die Drei erschöpft, aber glücklich an der Hütte ein und berichteten von ihrer Tour. Der Einstieg zur ursprünglich geplanten “direkten Nordwand” war durch ein Schneefeld versperrt gewesen. Durch einen schmalen Spalt zwischen Schneefeld und Felswand arbeiteten die Drei sich also weiter zur “Terrassenwanderung” vor. Diese war laut Topo etwas einfacher, aber weniger gut abgesichert und vor allem mental relativ fordernd. Froh, dass alle wieder heil auf der Hütte angekommen sind, stießen wir miteinander an und ließen den Abend gemütlich im Gastraum ausklingen.

Für den Sonntag war die Wettervorhersage leider durchwachsen. Um die letzten Sonnenstunden des Wochenendes zu nutzen, brachen wir nach dem Frühstück zu einer kurzen Wanderung auf den Tschachaun (2.334 m), den Hausberg, auf. Trotz des einfachen Wanderwegs mangelte es nicht an Highlights: Von mörderischen Gämsen, schneewütigen Schwaben bis zu einstürzenden Steinhaufen (gerüchteweise unter Beteiligung eines Bergmariechens) war alles dabei. Nach dem Abstieg zurück zur Hütte wollten einige von uns trotz steigender Regenwahrscheinlichkeit noch eine zweite kleine Wanderung zum Imster Mitterberg (2.118 m) wagen. Hier kam uns zwar kein Regen, jedoch aufziehender Nebel in die Quere, sodass wir vorzeitig umkehrten.

Kurze Zeit später kam dann endgültig der angekündigte Regen und wir verbrachten den Rest des Tages auf der Hütte. Bei Gesellschaftsspielen, Büchern und gutem Essen machten wir uns trotzdem eine schöne Zeit, bevor wir am Montag nach dem Frühstück – leider auch bei Regen – zum Parkplatz abstiegen. Trotz des verregneten Abschlusses waren wir uns einig, dass es mal wieder ein gelungenes Hüttenwochenende war. Wir freuen uns schon auf das nächste!